Joplin – Eine Open Source Notizen-App – Andy's Blog (2024)

Es gibt einige Möglichkeiten und Apps um Notizen zu erfassen, zu organisieren und auf verschiedenen Geräten zu Synchronisieren. Joplin stellt dabei als Open Source-App für alle relevanten Plattformen eine gute Lösung dar.

Mit meinem bisherigen historisch gewachsenen Durcheinander mit Outlook, Notepad++, Nextcloud Notes und Denkzettel (Android, wird offenbar nicht mehr weiterentwickelt) war ich zunehmend unzufrieden. Klar hätte man alles in einem Ordner in der Nextcloud oder auf einer Dateifreigabe des Servers ablegen können, allerdings ging es mir dabei auch um die Notiz-Funktionen an sich und vor allem das alles mit einer App gemacht werden kann.

Einfach nur aufschreiben können alle, Unterschiede gibt es dann beispielsweise in Sachen Formatierung, Organisation, Handling, Tags, Suche, usw.

Da meine bessere Hälfte die letzten Wochen ebenfalls in dieser Richtung gesucht und getestet hatte, kam Joplin als Möglichkeit auf. Die Vorteile dieser App liegen auf der Hand: Eine App für alle Plattformen, kann lokal, mit der Hersteller-eigenen Cloud oder eigenen (privaten) Clouds genutzt werden. Neben dem Erstellen von verschiedenen Notizbüchern wird eine Markdown-Language verwendet, mit deren Hilfe sich die Texte Formatieren lassen. Weiter lassen sich beispielsweise neben schnöden Notizen zudem Aufgabenlisten erstellen, die man Punkt für Punkt abhaken kann. Darüber hinaus können Multimedia-Notizen erstellt werden, d.h. es geht nicht nur Text, sondern auch Bilder und mehr, es lassen sich sogar Dateien anfügen.

Auf der Download-Seite findet man die Setup für alle gängigen Desktop-Betriebssysteme, zusätzlich gibt es für Windows noch eine Portable-Ausgabe. In den App Stores von Apple und Google findet man zudem die jeweilige Ausgabe für das Smartphone und/oder Tablet.

Direkt nach der Installation (unter Windows) wird man mit einem Demo-Notizbuch begrüßt:

Joplin kann mit verschiedenen Cloud-Diensten und -Servern zusammenarbeiten. Der Assistent (gestartet aus “Datei – Synchronisieren” bietet auf den ersten Blick nur Joplin Cloud, Dropbox und OneDrive an. Aus dem Assistenten heraus (untere Zeile) oder direkt nach einem Klick auf “Werkzeuge – Optionen -Synchronisieren” bekommt man mehr Auswahl angeboten. In meinem Fall soll die eigene Nextcloud der zentrale Dreh- und Angelpunkt sein, daher wurde hier der entsprechende Punkt ausgewählt und die notwendigen Daten angegeben. Zuvor wurde bereits in Ordner “Joplin” in der Nextcloud angelegt und ansprechend bei der Web-DAV-Adresse mit angegeben. Ein Beispiel:

https://<sub.domain.tld>/remote.php/dav/files/<Benutzername>/Joplin

Die Synchronisation läuft automatisch nach Intervall oder jederzeit manuell nach einem Klick auf “Synchronisieren”.

Einzig etwas unschön ist, das mit jeder neuen Joplin-Instanz die zur Synchronisation hinzugefügt wird, das “Demo-Notizbuch” ebenfalls synchronisiert wird. Hat man also beispielsweise Joplin auf zwei Notebooks, einem PC und dem Smartphone kommt man auf vier “Demo-Notizbücher”. Das ist jetzt kein wirkliches Problem, die kann man einfach löschen.

Neue Notizbücher legt man einfach nach einem Klick auf das +-Zeichen bei “Notizbücher” an, man vergibt einen Namen und wenn man möchte sogar ein Icon. Gleich darauf kann man entweder direkt Notizen in das neu angelegte Notizbuch schreiben oder alternativ eine Aufgabenliste anlegen.

Neben den Notizbüchern, die man auf oberster Ebene anlegt, kann man “Unternotizbücher”, also sozusagen Notizbuch im Notizbuch, zusätzlich erstellen. So lässt sich alles Mögliche gut Strukturieren, z.B. “Arbeit – Links, Arbeit – Projekte”, Privat – Links, Privat – ToDo”, usw.

Erwähnenswert ist, das Notizen automatisch gespeichert werden. Man muss also nicht unbedingt daran denken irgendwie/irgendwo “Speichern” anzuklicken, eine solche Schaltfläche gibt es in Joplin ohnehin nicht.

Möchte man Joplin sozusagen unterteilen oder die App soll von mehreren Nutzern verwendet werden, kann man Profile anlegen. Es ist also für jede organisatorische Möglichkeit etwas vorhanden.

Joplin bietet ein paar weitere Annehmlichkeiten, so lässt sich unter “Werkzeuge – Optionen – Erscheinungsbild” ein Dark-Theme einstellen oder festlegen ob dem Betriebssystem in dieser Hinsicht gefolgt werden soll. Fast an gleicher Stelle, nur etwas weitere oben unter “Allgemeines” kann ein externer Text-Editor, z.B. Notepad++, angegeben werden.

Ein (imho) großer Pluspunkt ist der Webclipper, diesen in Joplin aktiviert und die entsprechende Erweiterung im Browser installiert bietet gleich mehrere Möglichkeiten eine Internetseite in einer Notiz zu erfassen. So ist es möglich nicht nur schlicht die URL aufzunehmen, sondern die komplette Seite oder ein Screenshot davon zu “notieren”.

Und als ob das Alles noch nicht reichen würde, kann Joplin obendrein noch mit Erweiterungen (Plugins) aufgebohrt werden. Eine Liste gibt es hier:

https://github.com/joplin/plugins/blob/master/README.md#plugins

Unter Windows findet sich für Joplin folgender Ordner, in dem Einstellungen und ggf. mehr abgelegt wird:

C:\Users\%username%\AppData\Roaming\Joplin

Es können vorhandene Notizen aus unterschiedlichen Quellen importiert werden, Hauptsache diese sind entweder in einem kompatiblen Format oder es handelt sich um simple Text-Dateien. Darüber hinaus ist Joplin keine Einbahnstraße, Notizen können in unterschiedlichen Formaten exportiert werden. Beides ist sehr gut um, wie in meinem Fall, aus dem “Wildwuchs” alles zu übernehmen oder in anderer Richtung Notizen weitergeben zu können, ohne das man auf Copy & Paste zurückgreifen muss.

Eine Menge! Beispielswiese Verschlüsselung, das Setzen eines Master-Passworts, eine Rechtschreibprüfung, uvm.

Bei der unter Windows installierten Joplin-Variante ist irgendwie das Thema “Update” etwas unklar. Recherchiert man danach, so sollte die App automatisch aktualisiert werden, dieser Punkt fehlt allerdings unter “Werkzeuge – Optionen – Anwendung”. Man wird auf jeden Fall informiert, wenn ein Update zur Verfügung steht. Im Zweifelsfall muss man dieses dann manuell installieren.

Die Einführung von Joplin (oder einer anderen Notizen-App) ist zudem eine gute Gelegenheit mal aufzuräumen. In meinem “Wust” waren da bereits ein paar überflüssige und obsolete Notizen drin.

Joplin – Eine Open Source Notizen-App – Andy's Blog (2)

Andy

Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen.Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.

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Joplin – Eine Open Source Notizen-App – Andy's Blog (2024)

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